Stefanie Rautenbergs Tante Elisabeth war 29, als sie in der Gaskammer in der Heilanstalt Sonnenstein erstickte. Sie litt an Schizophrenie – für die Nationalsozialisten und ihre perverse Idee eines sauberen Genpools „lebensunswertes Leben“. Mit Elisabeth starben 2500 andere schlesische Männer Frauen und Kinder im Keller der Tötungsanstalt. Einigen bisher rekonstruierten Biografien widmet sich eine neue Sonderausstellung im zweiten Obergeschoss der heutigen Gedenkstätte: „Vergessene Opfer der NS-Euthanasie“. Auch Elisabeth hat dort einen Platz gefunden. Ihre Nichte Stefanie Rautenberg kehrt oft an den Ort zurück, den sie eigentlich nie gesucht, aber einer Fügung nach gefunden hat.