Von 1858 bis 1864 datieren die neun Briefe, die Minna Wagner an Fürstinnen und andere begüterte Freundinnen und Freunde verschickte, in denen sie um ein wenig finanzielle Unterstützung für ihren Gatten Richard ersuchte. Obwohl sie sich zu der Zeit bereits auseinandergelebt hatten, hielt die einst gefeierte Grande Dame des sächsischen Schauspiels an dem Jahrhundertkomponisten fest. Ihre letzten Briefe spiegeln die Verbitterung, die nach Wagners Flucht in die Schweiz vor den Verfolgern der Revolutionäre 1848/49 und mit jeder seiner Liebschaften in Minnas Seele wuchs. Musikwissenschaftlerin und Publizistin Professor Eva Rieger übergab die kostbaren Dokumente, die eine weniger populäre Seite am Musikgiganten beleuchten, am 22. Mai den Wagnerstätten Graupa. Sie sollen nebst Transkriptionen im geeigneten Raumklima unter Ausschluss des Tageslichts – wegen Empfindlichkeit des Originalpapiers – gezeigt werden. Pirna ist nun im Besitz eines Schmuckstückes mehr für die Sammlungen über den Jahrhundertkomponisten, der ohne seine erste Frau Minna kaum geworden wäre, wer er war und bis heute ist.